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Geschichte

Ein Blick in die Geschichte

Attraktive Lage und gute Verkehrsbedingungen ziehen nicht nur heute, sondern zogen schon vor rund 3000 Jahren Siedler in das Gebiet rund um den Buechberg. Der sich immer weiter zurückziehende See bietet Nahrung im Überfluss, und das von ihm freigegebene Land ist durch die Ablagerung von mineralhaltigen Senkstoffen fruchtbar und leicht zu bearbeiten.

Der Buchenwald an der Moräne, die der Linthgletscher in der letzten Eiszeit zurückgelassen hat, bietet nicht nur Beute für die Jäger, sondern auch gutes Holz für einfache Behausungen und Feuer.

Die Römer, sonst geschichtlicher Faktor Nummer eins, haben im Gebiet Wangen keine bedeutenden Spuren hinterlassen. Im Nuoler «Ryffen»wurden zwar schwefelhaltige Quellen in einem Thermalbad gefasst, doch mit dem Anbruch der Völkerwanderung um 450 n. Chr. hat die ehemalige Weltmacht auch die Gebiete in der March den einwandernden Alemannen und Kelten überlassen müssen.

600 n. Chr. macht die Landschaft Bekanntschaft mit den irischen Missionaren Kolumban und Gallus, die in der etwas radikalen Art ihrer Landsleute das Evangelium zu predigen versuchen. Sie stossen dabei auf Ablehnung und Feindschaft und bald darauf sind die beiden Iren wieder auf dem Weg. Kolumban nach Süden, wo er das bekannte Kloster im italienischen Bobbio gründet. Gallus setzt über den See und wird Stiftsherr der weltbekannten St. Galler Abtei. Zumindest die Nachfahren der Mönche werden 844 für den Verlustentschädigt: Der Besitzer Wangens, Wolfhart, gibt sein Gut dem Kloster Bobbio zum Erblehen, erbittet sich als Gegenleistung Reliquien des 614 verstorbenen, mittlerweile heilig gesprochenen Kolumban und erbaut eine Basilika. Kolumban ist noch heute der Schutzheilige der Wangner Kirche. 872 wechselt das Gut den Besitz, bleibt aber in Benediktinerhand. Die Wangner sind jetzt Untertanen des Klosters St. Gallen. 1178 eignet Papst Alexander III. die Kirche Nuolen mit allem Hofland dem Nonnenkloster Schänis zu. Als dieses verarmt, verkauft das Stift die Besitzungen an einen privaten Besitzer, der sie mit Gewinn an das «Spital vom heiligen Geist» in Rapperswil weiterverkauft.

Nach dem Tode des Grafen Friedrich VII. von Toggenburg, der weltlicher Schutzherr der Gebiete um den Buechberg war, weiten sich Auseinandersetzungen zwischen den Ständen Schwyz und Zürich zu einem blutigen Bruderkrieg aus: schliesslich wird das Gebiet 1437 den Schwyzern zugesprochen.

Schon 1658 haben die Wangner von der Fremdherrschaft genug. Gegen die Summe von 221 Kronen und 20 Schillinge kaufen sie sich von den Schwyzern los und erhalten einen Freibrief «auf ewige Ziten». 1716 gibt Schwyz den Wangnern die damalige Kaufsumme zurück und übernimmt wieder das Verfügungsrecht über Kirche, Kirchherrn und Besitzungen von Wangen. 1831–1833 lösen sich die Ausserschwyzer und mit ihnen auch die Wangner ein letztes Mal von der nicht unbedingt geliebten Schwyzer Herrschaft ab.

Um 1840 hält das industrielle Zeitalter Einzug in den Dörfern am Buechberg. Mit der Bändigung des Nuolerbaches in einem Kanal kann die Firma Billeter in Nuolen eine Spinnerei betreiben, der Caspar Honegger 1852 mit einem Bau in Siebnen folgt und schliesslich auch die Nuoler Betriebe übernimmt. Im Jahre 1900 kommt noch die Seidenweberei Bachmann in Wangen hinzu.

1810 bis 1846 wird Wangen durch den Bau der neuen Kantonsstrasse erstmals zerschnitten. 1875 wird bei strömendem Regen die Bahnlinie Zürich–Ziegelbrücke eröffnet. Ein weiterer gravierender Einschnitt in unsere schöne Auenlandschaft erfolgt in den Jahren 1973/74 mit dem Bau und der Eröffnung der A3.

Die ländliche Gegend am Buechberg hat sich jedoch heute zu einer attraktiven Agglomeration entwickelt.

Paul Guntlin

Wappen Wangen

Wangner WappenBlauer Grund, unten zwei grüne Hügel, auf diesen ein goldiger Abtstab stehend mit einem weissen Tüchlein oben. Wangen war über jahrhunderte mit Klöstern verbunden, deshalb der Abtstab. Die grünen Hügel symbolisieren den Buechberg und der blaue Grund den See.

Gemeindebroschüre

Das wichtigste in Kürze finden Sie in unserer Gemeindebroschüre.

Gemeindebroschüre 2020.pdf

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